Im Heimspiel gegen den SV Bautzen hatten sich unsere Jungs eigentlich viel vorgenommen. Nach den absolvierten 90 Minuten überwog jedoch der Frust über eine dürftige Leistung und eine verpasste Chance im Abstiegskampf einen großen Schritt nach vorn zu machen.
Dabei begann die Partie vielversprechend. Bereits nach fünf Spielminuten war M. Fließbach zur Stelle und brachte die Sportgemeinschaft mit 1:0 in Front. Der perfekte Start für unser Team. Was jedoch in der Folge ablief, ist auch mit einem gewissen Abstand zu der Begegnung noch schwer nachzuvollziehen. Der SVB schaffte es mit einfachen fußballerischen Mitteln die Hintermannschaft der SGG immer wieder ins Schwimmen zu bringen. Die grün-weißen Akteure hatten zwar mehr Ballbesitz, fanden aber überhaupt nicht in die Zweikämpfe. Die Bautzner setzten ihre Sturmspitzen mit langen Bällen in Szene. Die Großnaundorfer Defensivreihe schaffte es nicht in der eigenen Hälfte die Lufthoheit zu gewinnen und diese Bälle zu verteidigen. Dazu gesellten sich noch eklatante Abstimmungs- bzw. Kommunikationsfehler und mangelhaftes Rückzugsverhalten der Außenspieler. So wird es dann auch einem Tabellenletzten leicht gemacht Tore zu erzielen. Ganz besonders, wenn man sich die Eier praktisch selbst ins Nest legt. Ein Eigentor, ein schöner Kopfball und ein dicker Bock in der Verteidigung ermöglichten es den Gästen noch vor dem Kabinengang auf 1:3 zu stellen.
Im zweiten Abschnitt wollte die Heimelf den Bock natürlich nochmal umstoßen. Man investierte nach Wiederanpfiff mehr, geriet jedoch in der 57. Minute sogar mit 1:4 in Rückstand. Nachdem man eine kurz ausgeführte Ecke der Senfstädter schülerhaft verteidigte, schlug es erneut im Kasten von Schlussmann Dorn ein. Eigentlich war die Partie nun gelaufen. Dann folgte aber der positive Teil des Tages. Unsere Truppe zeigte von nun an eine wahnsinns Moral und besann sich auf ihre Stärken. Nur drei Zeigerumdrehung nach dem 1:4 war es erneut M. Fließbach, der auf zwei Tore Rückstand verkürzen konnte. Der letzte Wegruf für unsere Jungs. Der SVB wurde anschließend komplett an die Wand gespielt und hatte in der Defensive alle Hände voll zu tun. Ein Angriff jagte den Nächsten. Eine Viertelstunde vor Schluss dann ein schöner Vorstoß über die rechte Seite, flacher Pass in die Box auf Köhler, der überlegt zum 3:4 einschob. Nur zwei Minuten später Elfmeter für die Hausherren. Zugegeben sehr schmeichelhaft, genauso wie die Ausführung durch Jacobs. Aber die Pille suchte sich ihren Weg unter den Armen des SVB-Keepers über die Linie. Der 4:4 Ausgleich. In den letzten 10 Minuten agierten unsere Kicker weiter mit offenem Visier und spielten auf die drei Punkte. Dieses Vorhaben ging aber leider nicht auf, denn die Gäste beanspruchten das letzte Wort für sich. Nach einem ungeahndeten Foulspiel (ausgleichende Gerechtigkeit für den Elfer) landete das Leder vor den Füßen von Mirzwa, der seine Mannschaft in der Schlussminute doch noch jubeln ließ. Bitter für die Sportgemeinschaft und die Quittung für eine über weite Strecken überschaubare Leistung.
Fazit:
Es fällt noch immer schwer diese Heimniederlage gegen den SV Bautzen zu akzeptieren. Letztlich muss man sich diese Pleite aber zu 100 Prozent auf die eigenen Fahnen schreiben. Sicherlich war man den Bautzner in vielen Belangen überlegen und auch das bessere Team. Die Gäste zeigten aber eindrucksvoll, wie man mit einfachen Mitteln den maximalen Ertrag einholen kann. Natürlich begünstigt durch grobe Patzer der Grün-Weißen, dennoch unter dem Strich nicht unverdient. Aus Großnaundorfer Sicht war das einfach zu wenig. Wenn man in der Liga bestehen will, sollte man sich schnellstens an die Aufarbeitung und Abstellung der immer wiederkehrenden Fehlerketten machen… Dennoch schauen wir natürlich positiv nach vorn und hoffen auf eine Reaktion der Mannschaft in Ralbitz.