So langsam entwickelt sich die Sportgemeinschaft zu einem echten Auswärtsschreck. Beim vierten Gastauftritt holte unser Team bereits den dritten Dreier in dieser Saison. Und das nicht gegen irgendeinen Gegner, sondern gegen den amtierenden Kreispokalsieger. Nach dem vor zwei Wochen gegen Kölau so langsam Licht in Großnaundorfer Lazarett schien, ereilten Trainer Kiefer in den vergangenen Tagen erneute Hiobsbotschaften. M. Kleiber verletzte sich beim Derby nach einem Foulspiel und fällt mehrere Wochen aus. J. Hirmke hat sich in der Begegnung gegen den SV Bautzen das Handgelenk gebrochen und muss ebenfalls pausieren. T. Scholz sitzt noch immer seine Rotsperre ab und auch der Torjäger vom Dienst, M. Fließbach, musste berufsbedingt passen. So standen beim Gastauftritt in Ralbitz drei A-Jugend Spieler und der Käpitän der Reservemannschaft, Frank Zimmermann, im Startaufgebot. Die grün-weiße Truppe war sich bewusst, dass gegen eine der sportlichen Topadressen in der Liga einiges Zusammenlaufen muss, um letztlich irgendwie zumindest ein Pünktchen mitzunehmen.
Und ab der ersten Minute lief so einiges zu Gunsten der SGG zusammen. Das Angriffstrio C. Ott, Köhler und Zimmermann erwischten im ersten Durchgang einen echten Sahnetag. Nach nur zwei gespielten Minuten landete das Leder während eines Konters vor den Füßen vom 18-jährigen Köhler, der aus ca. 20 Meter Torentfernung einen satten Strahl auspackte und das Spielgerät in den Maschen versenkte. Nur acht Minuten später der nächste Konter. Zimmermann tauchte plötzlich alleine vorm Ralbitzer Schlussmann auf und verwandelte eiskalt zum 0:2. In der 23. Minute war es dann ein schnell ausgeführter Einwurf von O. Ott auf seinen Bruder Christian, der auf und davon ging und aus spitzem Winkel zum 0:3 einschob. Kurz darauf hatte Köhler sogar noch die Riesenchance zum 0:4. Er scheiterte aber im „Eins gegen Eins“ am sorbischen Keeper. Das Defensivverhalten der Gastgeber konnte man in der ersten halben Stunde getrost als schülerhaft bezeichnen. Mit der Einwechslung vom Ralbitzer Torjäger P. Domaschke in der 38. Minute wendete sich das Blatt dann langsam auf dem Spielfeld. Die Sportgemeinschaft spielte keineswegs fehlerfrei, konnte den satten Vorsprung aber in die Kabine retten.
Dort hagelte es dann lautstarke Kritik des Ralbitzer Übungsleiters. Die deftige Ansprache hörte man bis in die Räumlichkeiten der Gäste. Die grün-weißen Akteure mussten sich in der Halbzeitpause erst einmal die Augen reiben und die deutliche Führung realisieren. Die Aufgabe im zweiten Abschnitt lautete nun, den greifbaren Auswärtserfolg mit aller Macht und Konsequenz zu verteidigen. Diese Vorgabe des Trainer nahmen sich unsere Jungs aber ein wenig zu sehr zu Herzen. Denn mit dem Wiederanpfiff entwickelte sich eine völlig andere Partie. Die Hausherren drückten nun vehemnt auf den Anschlusstreffer. Der Coach der Sokolisten, Jiri Krohmer übernahm nun selbst das Zepter auf dem Feld und trieb seine Truppe immer weiter nach vorn. Die DJK hatte gefühlte 90 Prozent Ballbesitz und Chancen im Minutentakt. Die Akteure der SGG schienen ein wenig Angst vor der eigenen Courage zu haben und verbarrikadierten sich tief in der eigenen Hälfte. Unsere Elf verteidigte leidenschaftlich und war an diesem Tag im festen Bunde mit Fortuna. Ralbitz traf vier Mal das Aluminium und versemmelte mehrere absolute Hochkaräter. Eigentlich Wahnsinn, dass das Runde nicht den Weg ins Eckige gefunden hat. Aus Sicht der Platzherren muss es sich wie verhext angefühlt haben. Was die sorbische Auswahl auch probierte, es war nicht von Erfolg gekrönt. Nach dem Platzverweis für Sende schnupperten die Kicker vom Keulenberg dann sogar noch am 0:4, aber der eingewechselte „Oldie“ T. Schäfer scheiterte am Querbalken. Nach fünf Minuten Nachspielzeit war dann Schluss und der unerwartete Auswärtssieg in Ralbitz perfekt.
Fazit:
Was für ein Spiel. 30 starke Minuten zu Beginn der Partie und eine gigantische Effektivität vorm gegnerischen Tor reichten unseren Jungs die Weichen in Ralbitz auf Sieg zu stellen. Die Gastgeber nahmen die Begegnung anfangs wohl auf die leichte Schulter und konnten in der Folge den Drei-Tore-Rückstand nicht mehr wett machen. Sicherlich brauchte es, gerade im zweiten Durchgang, eine große Portion Glück für die Sportgemeinschaft. Das hat man sich nach den vielen personellen Rückschlägen in den letzten Monaten aber durchaus auch mal verdient. Der Sieg war unter dem berühmten Strich natürlich etwas glücklich aber nicht unverdient. Nach dem dritten Auswärtserfolg in Serie verließen auch die ca. 30 mitgereisten Anhänger das Ralbitzer Rund hochzufrieden in Richtung Heimat. Wir verabschieden uns mit der Vorfreude auf das anstehende Pokalspiel am kommenden Sonntag um 14:00 Uhr AUSWÄRTS beim FV Ottendorf-Okrilla.